Heute bin ich mal wieder etwas später dran. In der Nacht hat es zu regenen begonnen und bis auf das Müssen müssen treibt mich nichts so schnell raus. Erst als der Regen nachlässt und die Sonne ab und zu mal anklopft krieche ich nach draußen und beginne den Tag. Ich könnte den direkten Weg gegenüber vom Zelt, direkt an dem Flüsschen gerade hoch nehmen, aber puhh… Also die etwas längere sanfte Variante, die mich zudem mit der Sicht auf neue Berge und Täler belohnt, die für weitere Touren einladen. Trotz der sanften Variante geht es müßig voran, Sonne, Wind und Wolken wechseln sich ab und bald wir das Gelände wieder Felsiger. Über den letzten Pass werde ich heute auch nicht mehr kommen. Diesen schon in Sichtweite suche ich mir eine passende Stelle für das Zelt. Der Wind geht mitlerweile ordentlich, so dass der Zeltaufbau wohl eine Herausforderung wird. Hinter dem Berg sammeln sich die Regenwolken und deuten an es mir noch etwas schwerer machen zu wollen. Ich ziehe meine Regensachen an und decke meinen Rucksack ab und stelle das Zelt auf. Die Heringe gehen gut in den Boden und sitzen fest, trotzdem lege ich auf jeden noch einen großen Stein drauf. Zum Abendessen lassen Wind und Regen etwas nach und ich kann die eine Zeltseite auflassen und ein fantastisches Panorama genießen. Doch alzu lange währt die Pause nicht und beides setzt um so stärker wieder ein. An Schlaf ist nicht zu denken. Ich höre wie schon Tage zuvor die Böen kommen. Manchmal ist plötzlich alles still und ich denke, oh jetzt ist endlich gut, doch dann drischt die nächste Böe erbarmungslos auf das Zelt. Alles zappelt, wackelt, flattert und ist laut wie es nur irgend geht. Auch der Regen ist unregelmäßig. Mal drizzelt es nur, dann wieder hört es sich nach großen Tropfen an oder vielleicht sogar kleine Eiskristalle? Um Mitternacht tut es einen Schlag, und das Außenzelt drückt auf meinen Kopf. Ich hatte drauf gewartet, daß so etwas passiert. Jacke, Mütze, Stiefel, Stirntlampe und einen Ersatzhering mit Leine und raus, um den Schaden zu begutachten. Zum Glück ist es nur halb so schlimm. Letzendlich hat sich nur die eine Leine im Spanner gelöst. Das ist schnell behoben, trotzdem sichere ich diese Seite mit dem zusätzlichen Hering und der Leine. Jetzt erst habe ich Zeit mir den gerade klaren, sensationellen Sternenhimmel anzuschauen. Ich würde gern noch eine Weile verharren, aber der Wind kühlt mich schneller aus als erwartet und so verschwinde ich ruckzuck wieder im Schlafsack.
1 comments
Beeindruckende Trekkingtour und wunderschöne Fotos dieser bezaubernden Landschaft.
Bitte noch einen Touren-/Streckenplan einfügen und mit vielen Hinweisen und Wegpunkten versehen. ; )
Danke.