Ultra-light war auch diesmal nicht! Ich hatte das erste mal eine kleine Drohne dabei und obwohl es oft sehr windig war und ich mich nicht getraut habe sie zu starten, sind doch ein paar sehr spannende Aufnahmen entstanden. Mit dem Wetter konnte ich gut leben und so war dann auch einer der nächsten Tage sonnig und warm. Das sollte sich bezahlt machen. Ich stapfte mit Rucksack an einer erhöhten Stelle in einen Bach, um das Panorama zu fotografieren. Als alter Wanderhase rutscht man ja nicht aus… da lag ich im Wasser! Am Objektiv war der aufgeschraubte Polfilter ausgebrochen und verschwunden. Ich hatte ihn beim Fallen nicht retten können und danach auch nicht mehr gefunden. Wahrscheinlich hat einer der Trolle das funkelnde Teil ganz schnell verschwinden lassen. Ich legete die Kleidung zum trocknen ab und kam so zu einem ungeplanten Sonnenbad.
Einen der heftigsten Anstiege dieser Tour hatte ich geschafft! Von oben hatte ich noch einmal einen fantastischen Blick ins Tal durch das ich gelaufen war und auf deranderen Seite konnte ich in den Moarhmma-Gletscher schauen. Der Abstieg war nicht unbeding viel besser. Eine Menge Geröll ließ mich nur sehr vorsichtig und langsam nach unten. Wieder in etwas grünere Gegend eintauchend öffnete sich mir zu meiner rechten ein wirklich imposantes sehr karg-mystisch anmutendes Tal. Ich war wirklich versucht einen Tag länger dort zu bleiben und eine Tagestour ans Ende des Tales zu machen aber ich hatte diesmal nicht ganz so üppig Zeit für die Tour und suchte mir weiter unten einen beschaulichen Platz. Bereits am Abend zogen sich die Wolken zusammen und Tags drauf hatte ich nicht nur das Gefühl, dass es Fehn,Trolle, Zwerge und Riesen dort gibt, sonder am Himmel ein wilder Kampf in den Wolken ausgetragen wurde.
Ich hatte die Fjällstation Kebnekaise erreicht. Sechs volle Tage war mir keine Seele begegnet, nur in der Entfernung hatte ich einmal jemanden laufen sehen. Jetzt wollte ich die Fjällstation, die Ausgangspunkt für eine Tagestour auf den 2106m hohen Kebnekaise (Südgipfel) ist nutzen, um warm zu duschen, in die Sauna zu gehen und um mich ins Restaurant zu setzen, in der Hoffnung ein gutes Rentierstaek zu bekommen. Bisher hatte noch keine Fjällstation mit ihrer Küche enttäuscht! Bereits vor den Gebäuden waren die Zeltplätze belegt und an der Station selbst tobte das Leben! Der Loungebereich war überfüllt mit Bier trinkenden Wanderern, fürs Restaurant hätte ich reservieren müssen, in der Sauna wäre ich wahrscheinlich zusammengequetscht in der Ecke gehockt…. ich hatte einen Kulturschock!! Im Shop kaufte ich mir eine Tüte Chips und ein Bier, telefonierte kurz mit zu Hause und ließ alles auf mich wirken! Ich wollte nicht bleiben! Im Shop holte ich für die letzten Tage noch etwas zu Essen und Kalorien in Form von Schokolade, schulterte den Rucksack und lief ca. eine weitere Stunde, um genug Abstand zu bekommen. Der Platz an dem Flüsschen war perfekt. Ich konnte auf die Station und die umliegenden Zelte die im Tal verstreut standen schauen und mir überlegen, ob ich nächsten Tag nach oben gehe. Das Wetter tags drauf war nicht so aussichtsreich, riss dann aber doch etwas auf und blieb dann wechselhaft. Der Aufstieg war schweißtreibend, die Aussichten hervorragend und kurz vor dem Gipfel zog es sich zu! Die letzten 150m waren Gletschereis und ich hatte keine Spikes dabei. Das es eventuell auch ein Seil etwas abseits gegeben hätte, an dem ich mich hätte hochziehen können erfuhr ich zwei Tage später. Ich saß vor dem Gletschereis und beschwor die Geister, doch als es nach einer viertel Stunde immer noch nicht aufklarte und langsam die Kälte tiefer zog, ging ich leider unverrichteter Dinge wieder nach unten. Eine halbe Stunde später, bei einem Blick zurück war der Peak kurz unter blauem Himmel zusehen, dann zog es wieder zu. Die restlichen Tage waren unproblematisch und das Wetter ganz hervorragend. Zwei Tage später schwenkte ich auf die alt bekannte Rennpiste des Kungsleden ein. Am letzten Zeltplatz konnte ich auf die „Pyramide“ im Sarek schauen, an der ich schon zweimal vorbei gekommen bin und hatte den unweigerlichen Drang, da gleich weiter machen zu wollen. Leider gab es die Zeit nicht mehr her.
Eines meiner ersten Drohnen-Videos nun zum Schluß als „Schmankerl“. Bitte verzeiht die etwas ruckelige Kameraführung, ich übe noch… dafür entschädigt die Landschaft ungemein…
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Bemerkenswerte Bilder 🌸